Teamentwicklung ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Solange ein Team zusammenarbeitet, wird sich auch die Dynamik innerhalb der Gruppe immer wieder verändern. Um sicherzustellen, dass diese Veränderungen den Teamgeist stärken und sich positiv auf Produktivität, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter auswirken, braucht es allerdings ab und zu eine strategische Intervention. Wann immer ein Team in einen Trott verfällt, der es auszubremsen droht, oder es gar einen Reibungspunkt erlebt, der zu ernsthaften Konflikten führen könnte, sind wirkungsvolle Maßnahmen zur Teamentwicklung gefragt – Maßnahmen wie Teambuilding, Teambonding und vielleicht sogar ein professionelles Teamcoaching.
Aber was unterscheidet überhaupt Teambuilding von Teambonding? Und welche Vorteile kann es für die Teamentwicklung haben, im Teamcoaching mit der gesamten Gruppe zu arbeiten? Die Experten von SEMINAR-INSTITUT zeigen es Ihnen.
Ein neues Team zusammenstellen: Teambuilding
Teambuilding beschreibt die initiale Phase der Zusammenarbeit in einer Gruppe, in der sich das Team formiert und erste Strukturen geschaffen werden. Dafür wichtig sind Maßnahmen, die ein gemeinsames Verständnis für die Arbeitsweise entwickeln, Rollen klar verteilen und eine Vertrauensbasis schaffen. Solche Maßnahmen können von direkten Vorgesetzten (Team-Leadern) initiiert werden und reichen von Workshops bis hin zu interaktiven Aufgaben, die Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten fördern. Klassische Teambuilding-Aktivitäten sind z. B. Outdoor-Teamevents oder moderierte Gruppenaufgaben, bei denen die Mitglieder die Stärken und Schwächen aller Beteiligten kennenlernen und gemeinsam Strategien erarbeiten.
Stellen wir uns ein Unternehmen vor, das gerade eine neue Vertriebsabteilung aufstellt. Die Führungskraft der Abteilung bemerkt schnell, dass einige Mitarbeiter unsicher sind, welche Rolle sie einnehmen sollen. Die Aufgabenverteilung ist unklar und einige Teammitglieder kommunizieren nur sporadisch miteinander oder verwenden unterschiedliche Kommunikationswege. Um das Team zu stärken, organisiert der Team-Leader deshalb einen Teambuilding-Workshop, bei dem die Mitarbeitenden Aufgaben in wechselnden Gruppen bearbeiten. Dadurch muss jeder lernen, mit jedem klar und deutlich zu kommunizieren, damit keine Informationen unter den Tisch fallen. Zudem erfahren alle Teammitglieder, wie die Kollegen ‚ticken‘ und welche arbeitsrelevanten Unterschiede zwischen ihnen bestehen. Im Zuge dieser Maßnahme wird die interne Kommunikation gestärkt und die Mitarbeitenden verinnerlichen ihre jeweilige Rolle im Team.
Mehr Zusammenhalt in bestehenden Teams: Teambonding
Teambonding baut auf einem bereits bestehenden Team auf und zielt darauf ab, die Beziehungen zwischen den Teammitgliedern zu vertiefen. Während Teambuilding üblicherweise am Anfang eines Projekts oder einer neuen Teamkonstellation stattfindet, dient Teambonding dazu, den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zu stärken. Hierbei werden gemeinsame Erlebnisse und positive Erfahrungen geschaffen, die Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung fördern. Gemeinsame Teamevents, die nicht unmittelbar mit der Arbeit zu tun haben, sowie regelmäßige Feedbackrunden sind typische Teambonding-Aktivitäten..
Denken wir wieder an unser Fallbeispiel von eben: Nach dem erfolgreichen Teambuilding-Workshop beschließt der Team-Leader nun, seine Gruppe zusätzlich durch eine Teambonding-Aktivität zu stärken. Er organisiert ein Outdoor-Event, bei dem das Team einen Tag lang gemeinsam klettert, lagert und kocht. Diese Aktivitäten sind nicht nur unterhaltsam, sondern schaffen auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die Mitarbeitenden lernen einander persönlich kennen und können sich über Freizeit oder Interessen austauschen, was ihr Vertrauen zueinander fördert und letztlich den Teamgeist stärkt. Im Unterschied zum Teambuilding, das im Rahmen konkreter Aufgaben auf klare Zielsetzungen ausgerichtet war, stehen beim Teambonding informelle und soziale Aspekte im Vordergrund.
Individuelle Unterstützung für Teamplayer: Teamcoaching
Teamcoaching ist eine gezielte Coaching-Maßnahme, die Teams dabei unterstützt, Kommunikations- und Kooperationsprobleme zu erkennen und zu lösen. Ein Coach – intern oder extern – begleitet das Team durch einen strukturierten Prozess, um bestehende Konflikte aufzudecken und zu klären, die Arbeitsorganisation zu optimieren oder individuelle Entwicklungsmöglichkeiten im Team zu erarbeiten. Der Fokus liegt dabei häufig auf Themen wie Feedbackkultur, Konfliktlösung oder Führungsfähigkeiten innerhalb des Teams.
Nachdem das neuaufgestellte Vertriebsteam einige Zeit zusammengearbeitet hat, treten zwischen zwei Teammitgliedern Spannungen auf. Die Zusammenarbeit leidet darunter, und die Produktivität des gesamten Teams sinkt. Die Führungskraft zieht einen externen Coach hinzu, um die Konflikte professionell zu klären. Dieser Coach führt zunächst Einzelgespräche mit den beteiligten Personen und veranstaltet anschließend gemeinsame Sitzungen, in denen die gegenseitigen Erwartungen für alle transparent offengelegt werden. Gemeinsam und mithilfe des Coaches organisiert das Team verbindliche Zuständigkeiten und Kommunikationswege, um in Zukunft reibungslos arbeiten zu können. So gelingt es dem Team, die Spannungen zu beseitigen und sich wieder zu einem effektiven Ganzen zusammenzufinden.
Interne oder externe Begleitung für Teamentwicklung?
Alle drei Maßnahmen – Teambuilding, Teambonding und Teamcoaching – können sowohl intern als auch extern durchgeführt werden. Je nachdem, was man plant, kann es jedoch sinnvoll sein, die Begleitung externen Experten zu überlassen. Entscheidend ist die Frage: Welche Expertise und welche Ressourcen sind erforderlich, um im konkreten Einzelfall das beste Ergebnis für das Team zu erzielen? Besonders bei sensiblen Themen, wie der Klärung von Konflikten oder der Entwicklung einer Feedbackkultur, kann der Einsatz eines neutralen Coaches von Vorteil sein. Externer Coaches bringen nicht nur frische Perspektiven ins Team ein, sondern können auch unbeeinflusst von innerbetrieblichen Hierarchien und politischen Dynamiken agieren. Dies führt häufig zu objektiveren Ergebnissen und einem unvoreingenommenen Umgang mit Konflikten.
Dennoch können erfahrene Führungskräfte mit fundiertem Wissen über Teambuilding-Prozesse auch eigenständig erste Maßnahmen zur Teamentwicklung umsetzen. Insbesondere Teambonding-Aktivitäten lassen sich oft erfolgreich intern anstoßen, da die Teammitglieder selbst ein Gespür dafür haben, welche Maßnahmen ihnen am meisten zugutekommen. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass alle Teammitglieder einbezogen werden, um das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu stärken und Missstimmungen zu vermeiden.
Welche Maßnahme zur Teamentwicklung passt am besten?
Effektive Teamentwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis gezielter Maßnahmen, die sowohl die Zusammenarbeit als auch die zwischenmenschlichen Beziehungen im Team stärken. Teambuilding legt den Grundstein für strukturiertes Arbeiten, Teambonding vertieft den sozialen Zusammenhalt, und Teamcoaching hilft, individuelle Konflikte oder Herausforderungen auf einer professionellen Ebene zu lösen.
Wer professionelles Teambuilding betreiben will, braucht Führungserfahrung – und ein gewisses Maß an Souveränität im Umgang mit zwischenmenschlichen Konflikten. Nicht umsonst gilt das „Storming“, d. h. das Aushandeln von Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Gruppe, als eine der typischen Phasen im Prozess der Teambildung. Vor allem frischgebackene Führungskräfte, die noch keine praktische Erfahrung in der Begleitung solcher Prozesse sammeln konnten, profitieren daher meist von einer Weiterbildung zum Thema Teambuilding.
Teambonding ist wiederum eine Maßnahme, die auch aus dem Team heraus angeregt werden kann. Wählen die Teammitglieder ihre Teambonding-Aktivitäten selbst aus, kann das sogar praktische Vorteile für den Zusammenhalt der Gruppe haben. Durch Einbeziehen aller Beteiligten in die Planung lässt sich z. B. verhindern, dass sich manche Teammitglieder an Aktivitäten beteiligen müssen, die sie als unliebsam oder gar belastend empfinden – das könnte im schlimmsten Fall sogar dafür sorgen, dass die gemeinsame Aktion nicht zum Teambonding-Erlebnis, sondern zur Belastungsprobe wird.
Soll durch Teamcoaching indes ein Aspekt der Zusammenarbeit im Team bearbeitet werden, der Konfliktpotenzial birgt, kann das Hinzuziehen eines externen Coaches die Situation entspannen. Anders als Vorgesetzte oder Kollegen aus dem Unternehmen kann ein externer Coach, wie erwähnt, als neutrale Partei auftreten.
Teambuilding, Teambonding oder Teamcoaching? Die Experten von SEMINAR-INSTITUT stehen Ihnen zur Seite!
Ganz gleich, ob Ihr Team gerade erst entsteht oder schon seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeitet: Die Experten von SEMINAR-INSTITUT helfen Ihnen dabei, gemeinsam zu neuer Bestform zu finden. Mit unseren Inhouse Seminaren bringen wir die Weiterbildung zu Ihnen – inklusive zahlreicher Praxisübungen, die stets auch Gelegenheit zu Teambuilding und Teambonding bieten. Stehen Sie und Ihr Team vor einer konkreten Herausforderung, bietet Ihnen außerdem das SI Business Coaching einen geschützten Raum, in dem auch sensible Themen konstruktiv bearbeitet werden können.
Darüber hinaus unterstützen wir sowohl Führungskräfte als auch die Human Resources gern bei der Weiterentwicklung ihrer Teamstrategien. In unserem Seminar „Teambildung – Grundlagen“ machen Sie sich mit den Grundlagen der Teambildung vertraut und lernen, was es bedeutet, Teamprozesse zu begleiten und zu steuern. Für Fach- und Führungskräfte, die an der Talentauswahl beteiligt sind und mit Blick auf ihre Teambildungsstrategie gezielt Mitarbeiter mit ganz bestimmten Profilen suchen, bieten wir außerdem das Seminar „Qualitative Bewerberauswahl – Recruiting“ an. Hier lernen Sie, die Bewerberauswahl so zu gestalten, dass Sie vom Sichten der Unterlagen über das persönliche Gespräch bis hin zum Assessment Center genau die Informationen einholen, die Sie für eine fundierte Entscheidung benötigen.