Die Arbeitswelt ist 2025 in Bewegung wie selten zuvor. Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und der anhaltende Fachkräftemangel verändern nicht nur Geschäftsmodelle und Prozesse, sondern auch die Art und Weise, wie wir lernen und uns an diesen dynamischen Arbeitsmarkt anpassen. Weiterbildung wird dabei zunehmend zum strategischen Hebel, für die eigene berufliche Sicherheit ebenso wie für die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Unternehmen.
SEMINAR-INSTITUT begleitet Fach- und Führungskräfte seit über einem Jahrzehnt erfolgreich durch diesen Wandel. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen anhand einer aktuellen Studie von Bitkom Akademie und HRpepper einen Eindruck von den aktuellen Entwicklungen in unserer Branche vermitteln. „Weiterbildung im Wandel – Wie KI und Digitalisierung das Lernen verändern“[1] zeigt eindrucksvoll, was Beschäftigte über Weiterbildung denken, welche Rolle KI dabei heute schon spielt und was uns in naher Zukunft erwartet.
Vom Benefit zur Karrierebasis: Diese Rolle spielt Weiterbildung für Arbeitnehmer
Die Studie belegt zunächst, wie sehr Weiterbildung mittlerweile in den Arbeitsalltag eingebettet ist. 86 Prozent der befragten Berufstätigen sehen Weiterbildung als zentralen Bestandteil ihrer Arbeit und nicht als eine Belohnung vonseiten des Arbeitgebers.[2] Weiterbildung wird also nicht primär als Zusatzleistung oder Benefit verstanden, sondern als integraler Bestandteil moderner Erwerbsarbeit. Für viele hat sie sogar eine existenzielle Dimension: 61 Prozent der Befragten gaben an, dass sie durch Weiterbildungen zumindest subjektive Sicherheit vor Jobverlust gewinnen.[3] In einer Zeit rapider Veränderungen wird Weiterbildung damit zur Versicherung gegen Arbeitsplatzunsicherheit, einen der stärksten Stressfaktoren, die es im Arbeitsleben überhaupt gibt.[4]
Tatsächlich nutzen schon heute drei Viertel der Arbeitnehmer ihre Zeit bewusst, um sich im Arbeitsalltag zu Trends und neuen Entwicklungen weiterzubilden.[5] Das ist ein starkes Signal, denn trotz hoher Belastungen und sinkender Budgets – die durchschnittlichen Weiterbildungsausgaben pro Kopf sanken von 1.100 Euro im Jahr 2024 auf 860 Euro im Jahr 2025[6] – bleibt die individuelle Lernbereitschaft hoch. Die Studie macht außerdem deutlich, dass Mitarbeitende bereit sind, selbst zu investieren. 49 Prozent erklären, dass sie sich für eine umfangreiche Weiterbildung vertraglich an ein Unternehmen binden würden, und 31 Prozent würden sich auch finanziell an Weiterbildungen beteiligen. Solche Zahlen verdeutlichen, dass Arbeitgeber insgesamt auf eine hohe Eigenmotivation treffen, wenn sie entsprechende Angebote schaffen.
Mehr als ein Trend: Weiterbildung zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Arbeitnehmern ist vollauf bewusst, wie wichtig digitale Fähigkeiten im Allgemeinen und KI-Skills im Besonderen sind. Dementsprechend aufmerksam verfolgen sie auch den Status der Digitalisierung in ihren Firmen. Wer als Unternehmer oder Manager Digitalthemen vernachlässigt, bleibt in den Augen seiner Belegschaft zurück. Immerhin: 68 Prozent der Arbeitnehmer haben den Eindruck, dass ihr Arbeitgeber die Notwendigkeit erkannt hat, Mitarbeitende in Digitalthemen weiterzubilden.[7] Gleichzeitig geht aus der Studie „Weiterbildung im Wandel – Wie KI und Digitalisierung das Lernen verändern“ hervor, dass viele Unternehmen von ihren Mitarbeitern in Sachen Digitalisierung nicht als Vorreiter, sondern eher als Nachzügler wahrgenommen werden.[8] Das Risiko, den Anschluss zu verlieren, wird klar benannt – und Weiterbildung ist der entscheidende Hebel, um hier gegenzusteuern.
Künstliche Intelligenz ist derweil längst Teil des Arbeitsalltags in deutschen Unternehmen. 85 Prozent aller Berufstätigen haben KI schon einmal genutzt, um etwas über ein neues Thema oder eine neue Aufgabe zu lernen, gut die Hälfte der Befragten sogar mehrfach.[9] 57 Prozent berichten, dass sie sich mit Hilfe von KI schnell neues Wissen aneignen konnten, ebenso viele fanden den Prozess kurzweilig. Gleichzeitig tun sich Grenzen auf: Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitnehmer musste ergänzende Informationen aus anderen Quellen hinzuziehen, und 44 Prozent gaben an, unsicher gewesen zu sein, ob die Antworten der KI korrekt waren. Angesichts der bekannten KI-Kinderkrankheiten rund ums Halluzinieren ist diese Skepsis nicht nur verständlich, sondern regelrecht geboten. Dass 84 Prozent der Beschäftigten den menschlichen Experten einem nicht-menschlichen vorziehen, bestätigt diese Haltung.[10]
Dennoch stellt sich vor dem Hintergrund des weltweiten KI-Booms die Frage, welche Formen Lernen – und damit auch Weiterbildung – zukünftig annehmen wird. Ist gar das Ende der herkömmlichen, dozentengeleiteten Weiterbildung im Kurs- oder Workshop-Format eingeläutet? Und wie steht es um die Weiterbildungsthemen, an denen Arbeitnehmer und Arbeitgeber 2026 und darüber hinaus am stärksten interessiert sind?
Ein Blick in die Zukunft der Weiterbildung: Chancen und Win-win-Effekte
Bei den Weiterbildungsthemen zeichnet sich bereits seit Jahren ein klarer Trend zur Digitalisierung ab. Digitale Kompetenzen rangieren daher – wenig überraschend – auch 2025 auf Platz 1, gefolgt von Soft Skills, die als Schlüssel für Transformation und Wandel gelten.[11] Auch KI-Weiterbildungen sind in vielen Unternehmen längst Realität; 23 Prozent der Berufstätigen haben bereits eine entsprechende Schulung absolviert. Hier deutet sich an, dass Weiterbildung zu KI-Themen vom Randthema zum festen Bestandteil der Personalentwicklung wird. Besonders gut kommen bei den Beschäftigten Formate an, „die Wissen und Fähigkeiten erweitern und gleichzeitig einen unmittelbaren Transfer in die Praxis ermöglichen.“[12] Ganz unabhängig von der weiteren Entwicklung des KI-Booms sorgen überdies die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um KI-Nutzung in Unternehmen[13] dafür, dass entsprechende Weiterbildungen auch in den kommenden Jahren wichtig bleiben werden.
Für Unternehmen bedeutet das: Weiterbildung zu KI ist kein Risiko, sondern eine Win-win-Situation. Mitarbeitende erweitern ihr Profil, übernehmen neue Aufgaben und steigern ihr Selbstvertrauen. Tatsächlich sind auch rund drei Viertel aller Arbeitnehmer davon überzeugt, dass gezielte Weiterbildung den Geschäftserfolg ihres Arbeitgebers deutlich steigern kann.[14] Zudem berichten 23 Prozent der befragten Arbeitnehmer, dass sie dank einer Weiterbildung Aufgaben übernehmen konnten, für die sonst jemand neu eingestellt werden müsste. Weiterbildung entlastet damit nicht nur die Personalabteilung, sondern schafft auch Flexibilität im Unternehmen. Im Wettbewerb um Fachkräfte wird die Fähigkeit, Kompetenzen intern aufzubauen, zu einem entscheidenden Vorteil. Dennoch bescheinigen nur 56 Prozent der Beschäftigten ihrem Arbeitgeber einen aktiven Einsatz von Weiterbildung im Kampf gegen den Fachkräftemangel.[15]
Ein Investment in die Zukunft: Weiterbildung bei SEMINAR-INSTITUT
Weiterbildung ist längst kein reiner Benefit mehr, sondern Voraussetzung für individuelle Sicherheit und unternehmerischen Erfolg. Beschäftigte wollen sich weiterentwickeln, sie sind bereit zu investieren und erwarten von ihren Arbeitgebern gezielte Angebote. Für Unternehmen bietet sich hier eine große Chance, denn wer Weiterbildung strategisch einsetzt, vergrößert und vertieft nicht nur den Kompetenz-Pool im eigenen Haus, sondern schafft auch Loyalität und Motivation. Wir helfen Ihnen dabei, diese Chance zu nutzen – mit Seminaren, Coaching und Consulting.
Möchten Sie z. B. herausfinden, wie Sie und Ihr Team KI im Arbeitsalltag nutzen können, bietet Ihnen unser Seminar „Künstliche Intelligenz im Unternehmen“ praxisorientierte Ansatzpunkte. Hier machen Sie sich nicht nur mit den theoretischen Grundlagen der KI und des Machine Learning (ML) vertraut, sondern lernen im Rahmen kleiner Workshop-Phasen auch KI-basierte Anwendungen kennen und nutzen. Für alle Fach- und Führungskräfte, die das Thema Weiterbildung aus Perspektive der Personalentwicklung im Unternehmen betrachten, bieten wir außerdem das Seminar „Langfristiges Personalmanagement“ an. Und falls Sie die strategische Weiterbildung von Mitarbeitern als Maßnahme zur Bewältigung von Change im Unternehmen nutzen wollen, können Sie sich im Seminar „Change Management Grundlagen“ einen soliden ersten Überblick über die grundlegenden Methoden und Instrumente des Change Managements verschaffen.
[1] Achenbach, M., Diensthuber, R., Lange, B., Bühren, J. & Both, D. (2025). Weiterbildung im Wandel – Wie KI und Digitalisierung das Lernen verändern. Studie der Bitkom Akademie und HRpepper. Bitkom Akademie. [2] ebd., S. 4 und S. 28. [3] ebd., S. 4 und S. 7. [4] vgl. Köper, B. & Gerstenberg, S. (2016). Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – Arbeitsplatzunsicherheit (Job Insecurity). Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. [5] Achenbach, M., Diensthuber, R., Lange, B., Bühren, J. & Both, D. (2025). Weiterbildung im Wandel – Wie KI und Digitalisierung das Lernen verändern. Studie der Bitkom Akademie und HRpepper. Bitkom Akademie, S. 28. [6] ebd., S. 29. [7] ebd., S. 12. [8] ebd. [9] ebd., S. 14. [10] ebd., S. 4. [11] ebd., S. 10. [12] ebd., S. 14. [13] genannt sei beispielhaft der AI-Act der Europäischen Union, siehe https://artificialintelligenceact.eu/ [14] Achenbach, M., Diensthuber, R., Lange, B., Bühren, J. & Both, D. (2025). Weiterbildung im Wandel – Wie KI und Digitalisierung das Lernen verändern. Studie der Bitkom Akademie und HRpepper. Bitkom Akademie, S. 6. [15] ebd., S. 4.