Generative KI im Arbeitsalltag: Vier aktuelle Learnings

Es ist Montagmorgen und irgendwo in Deutschland sitzt ein Projektteam im Besprechungsraum eines mittelständischen Unternehmens. Während die meisten Mitarbeiter noch ihre Laptops hochfahren, hat eine KI-Anwendung bereits die wichtigsten Kundenmails zusammengefasst, erste Ideen für die anstehende Präsentation entwickelt und auf Basis tagesaktueller Daten eine kurze Marktanalyse erstellt. Die Abstimmung innerhalb des Teams verläuft schneller, klarer und zielgerichteter denn je zuvor. Halb im Scherz fragt jemand: „Wie haben wir das eigentlich früher gemacht?“

 

Szenen wie diese gehören heute zum Arbeitsalltag in zahlreichen Betrieben – und zwar in allen Branchen, unabhängig von Unternehmensgröße und -form. Doch dabei stellt sich die Frage, wie kompetent, wie reflektiert und wie sicher Teams tatsächlich mit generativer KI umgehen. Die neue TÜV-Verband-Studie 2025 „Generative KI und Sicherheit“[1] liefert hierzu wichtige Erkenntnisse, die gerade für Fach- und Führungskräfte von Relevanz sind. Die Experten von SEMINAR-INSTITUT haben vier zentrale Learnings kompakt für Sie zusammengefasst.

 

Die Basics zum Start: Was bedeutet generative KI im Unternehmenskontext?

Generative KI – etwa GPT, Copilot oder ähnliche Modelle – erstellt Texte, Bilder oder Analysen auf Basis großer Datenmengen. Die Studie des TÜV-Verbands zeigt deutlich, wie stark diese Technologie inzwischen in unserem Alltag verankert ist. So stieg der Anteil der Menschen, die generative KI genutzt haben, von 23 % am Anfang des Jahres 2023 auf 65 % im Jahr 2025.[2] Von diesen Personen haben außerdem 32 % KI schon einmal beruflich verwendet.[3] Zwar dürfte ein gewisser Anteil dieser Nutzung auf Schule und Studium entfallen, doch auch in die Büros und Besprechungsräume hat KI längst Einzug gehalten.

 

Für Unternehmen bedeutet diese Entwicklung einen tiefgreifenden Wandel. KI ist keine experimentelle Randerscheinung mehr, sondern ein Instrument, das Kompetenzen, Prozesse und Führungsaufgaben maßgeblich beeinflusst und verändert.

 

Learning #1: KI wird zum Massenphänomen – doch die Kompetenzunterschiede bleiben groß

Die Nutzung generativer KI hat sich innerhalb kurzer Zeit so stark verbreitet, wie nur wenige technologische Innovationen zuvor. Laut der TÜV-Studie setzen inzwischen zwei von drei Menschen KI-Tools ein. Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen sind jedoch erheblich: Während 91 % der 16–29-Jährigen KI bereits ausprobiert haben, liegen die Werte in älteren Gruppen deutlich niedriger.[4] Zugleich zeigt die Nutzungsfrequenz, wie intensiv der Einsatz inzwischen ist: 45 % der Anwender verwenden generative KI täglich oder mehrmals pro Woche, bei den 16–29-Jährigen sind es sogar 55 %.[5]

 

Für Unternehmen erwächst daraus eine besondere Herausforderung, denn ihre Belegschaft arbeitet auf unterschiedlichen Kompetenzniveaus mit KI-Anwendungen – was wiederum die Einführung und Einhaltung einheitlicher Standards erschwert. Die Fähigkeit, KI produktiv, sinnvoll und sicher einzusetzen, entwickelt sich unaufhaltsam zu einem wichtigen beruflichen Skill. Ohne gezielte Weiterbildung drohen ineffiziente Prozesse, Missverständnisse oder sogar sicherheitsrelevante Fehler.

 

Learning #2: User verbinden KI mit enormen Produktivitätspotenzialen, nutzen sie aber auch mit Vorsicht

Ein Blick in die TÜV-Studie zeigt, dass viele Nutzer generative KI im Arbeitsalltag vor allem zur Effizienzsteigerung einsetzen. 61 % geben an, produktiver arbeiten zu können, und ähnlich vielen geht es darum, Lernprozesse zu unterstützen oder Routineaufgaben zu vereinfachen. Immerhin die Hälfte nutzt KI, um Input für neue Ideen zu bekommen.[6] Gleichzeitig herrscht jedoch eine bemerkenswerte Vorsicht: Nur 53 % der Befragten vertrauen KI-Ergebnissen; fast niemand setzt „sehr großes Vertrauen“ in sie.[7]

 

Diese Ambivalenz ist typisch für technologische Umbrüche. Einerseits entsteht Begeisterung darüber, wie schnell Texte, Analysen oder Ideen mit KI erstellt werden können, andererseits bleibt das Bewusstsein, dass diese Ergebnisse nicht automatisch korrekt oder vollständig sind. Unternehmen müssen daher eine Kultur etablieren, in der KI im Arbeitsalltag als effektives Werkzeug verstanden wird, dessen Ergebnisse stets geprüft und reflektiert werden.

 

Symbolbild: Mensch und KI arbeiten zusammen

 

Learning #3: Sicherheits- und Datenschutzrisiken werden erkannt – im (Arbeits-)Alltag aber häufig ignoriert

Die TÜV-Studie zeigt eindrücklich, wie groß die Diskrepanz zwischen Bewusstsein und Verhalten im Umgang mit sensiblen Daten ist. Obwohl nahezu alle Befragten wissen, dass diesbezüglich Vorsicht geboten ist, geben 13 % an, bereits persönliche oder vertrauliche Informationen in KI-Tools eingegeben zu haben. Bei den 16–29-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 22 %.[8] Gleichzeitig befürchtet rund die Hälfte der Nutzer, ihre Eingaben könnten missbraucht, gehackt oder ohne ihr Einverständnis veröffentlicht werden.[9] Erschwerend kommt hinzu, dass Deepfakes, KI-generierte Phishing-Mails und täuschend echte Sprachsimulationen längst zur Erfahrungswelt gehören. Mehr als jede zweite Person hat KI-generierte Inhalte schon einmal für echt – d. h. für real oder zumindest menschengemacht – gehalten.

 

Rein technische Standards reichen für Unternehmen also nicht aus. Mitarbeiter müssen auch verstehen, welche Risiken es im beruflichen Alltag gibt und wie sie sich vor Datenverlust, Manipulation oder Fehlinformationen schützen können. Sicherheit im Umgang mit KI im Arbeitsalltag entsteht weniger durch Verbote als durch Kompetenz, Sensibilität und konkrete Handlungsorientierung.

 

Learning #4: Regulierung existiert – doch das Bewusstsein dafür ist gering

Während der gesetzliche Rahmen für den Einsatz künstlicher Intelligenz mit dem EU AI Act bereits geschaffen wurde, zeigt die TÜV-Studie, dass dieses Wissen in der breiten Bevölkerung bislang kaum angekommen ist. 66 % der Befragten haben noch nie vom AI Act gehört.[10] Derweil sprechen sich große Mehrheiten für gesetzliche Regulierung, verpflichtende Kennzeichnung aller KI-gestützen Produkte sowie unabhängige Prüfungen von KI-Systemen aus.[11]

 

Diese Lücke zwischen Regulierungsstand und Regulierungsbewusstsein ist für Firmen bedeutsam. Unternehmen müssen nicht nur verstehen, welche Anforderungen künftig an KI-Anwendungen gestellt werden, sondern dieses Wissen auch in die eigene Governance übertragen. KI wird damit zu einem Thema, das strategische, juristische, ethische und operative Entscheidungen gleichermaßen betrifft. Wer sich frühzeitig orientiert, gewinnt Sicherheit und schafft Vertrauen bei Mitarbeitern, Kunden und Partnern.

 

KI effizient und sicher nutzen – mit SEMINAR-INSTITUT

Die Ergebnisse der TÜV-Verband-Studie verdeutlichen, wie tiefgreifend generative KI den beruflichen Alltag verändert. Auf der einen Seite stehen enorme Chancen – höhere Produktivität, schnellere Informationssammlung sowie -auswertung und neue Arten der Zusammenarbeit. Auf der anderen Seite treten erhebliche Risiken zutage, die von Datensicherheit über ethische Fragen bis hin zu gesetzlichen Grenzen reichen. Für Führungskräfte entsteht daraus eine zentrale Aufgabe: Sie müssen Orientierung bieten, Kompetenzen in ihren Teams aufbauen und Strukturen schaffen, die eine verantwortungsvolle Arbeit mit KI ermöglichen.

 

SEMINAR-INSTITUT unterstützt Unternehmen genau dabei. Unsere Dozenten bieten Ihnen nicht allein technisches Wissen, sondern versetzen Sie und Ihre Kollegen in die Lage, KI reflektiert, sicher und ethisch in Ihre Organisation zu integrieren. Unser Online-Seminar „KI-Einführung für Führungskräfte“ vermittelt z. B. einen praxisnahen Überblick über Chancen, Risiken und strategische Einsatzmöglichkeiten generativer KI. Wer sich mit Fragen der Datensicherheit auseinandersetzen möchte, findet im Online-Seminar „KI-Sicherheit & Datenschutz – Grundlagen“ alles Nötige für die Compliance. Und im Seminar „Prompt Engineering“ eignen Sie sich das methodische Handwerkszeug an, um KI-Systeme gezielt zu steuern und hochwertige Ergebnisse zu erzielen – ein Kompetenzfeld, das in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.

 

[1] TÜV-Verband (2025). KI-Studie 2025. Generative Künstliche Intelligenz und Sicherheit. Präsentation. Abgerufen am 6.12.2025 unter https://www.tuev-verband.de/fileadmin/user_upload/Content_local/2025_TUEV-Verband_ChatGPT-Studie_Praesentation_PK.pdf [2] ebd., S. 2. | [3] ebd., S. 5.|  [4] ebd., S. 3. |  [5] ebd., S. 5. |  [6] ebd., S. 10. |  [7] ebd., S. 13. |  [8] ebd., S. 15. |  [9] ebd., S. 16. |  [10] ebd., S. 23. [11] ebd., S. 21f.

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