Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit?

Flexible Arbeitszeitmodelle im Vergleich

Flexible Arbeitszeitmodelle stehen nicht erst seit der COVID-19-Pandemie hoch im Kurs. Die Möglichkeit, den eigenen Arbeitsalltag individueller zu gestalten, ist schon seit vielen Jahrzehnten ein beliebter Benefit, von dem Fach- und Führungskräfte in allen Branchen gern Gebrauch machen. Mit der Zunahme von Homeoffice-Tagen und mobiler Arbeit stellen sich allerdings viele Arbeitnehmer noch ein wenig bewusster die Frage, wie ihre Work-Life-Balance aussehen soll – und wie die Organisation der Arbeitszeit dazu beitragen kann, ein individuell passendes Gleichgewicht zu finden.

 

Für welche Unternehmen und Aufgabenbereiche kommt Gleitzeit infrage? Wie viel Vertrauen in seine Mitarbeiter muss ein Arbeitgeber aufbringen, um sich auf Vertrauensarbeitszeit einzulassen? Und worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit? Die Experten von SEMINAR-INSTITUT haben die beiden flexiblen Arbeitszeitmodelle für Sie miteinander verglichen und einen kompakten Überblick über Rahmenbedingungen, Vor- und Nachteile für Sie zusammengestellt.

 

Flexible Arbeitszeit im festen Rahmen: Das Gleitzeitmodell

Was Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit miteinander verbindet, ist ihre Zielsetzung. Beide Modelle sind darauf ausgerichtet, flexible Zeiteinteilung im Arbeitsalltag zu ermöglichen. Mit Blick auf das Maß der Gestaltungsfreiheit, die Arbeitnehmer dabei haben, gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Im Mittelpunkt des Gleitzeitmodells steht das Konzept der Kernzeit. Diese stellt einen vom Arbeitgeber vorgegebenen Zeitrahmen dar, innerhalb dessen Arbeitnehmer auf jeden Fall bei der Arbeit sein müssen. Je nachdem, ob die Aufgaben im konkreten Einzelfall am Firmensitz, beim Kunden oder aus dem Homeoffice erfüllt werden, kann zwar der Ort variieren, doch es ist fest vereinbart, dass der Arbeitnehmer zu bestimmten Zeiten an seinem Arbeitsplatz ist.

 

Außerhalb der Kernzeit können sich die Arbeitnehmer ihre verbleibenden Stunden hingegen innerhalb eines sogenannten Gleitzeitrahmens frei einteilen. Auch dieser Rahmen wird vom Arbeitgeber vorgegeben, lässt aber gewöhnlich ausreichend Spielraum, um die Arbeitszeiten an unterschiedliche Lebensentwürfe anzupassen. Stellen wir uns etwa einen Gleitzeitrahmen von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr vor, mit Kernzeit von 10.00 bis 14.00 Uhr: Innerhalb dieses organisatorischen Rahmens können die einen Kollegen morgens erst in aller Ruhe ihre Kinder in die Kita bringen und dann um 8.00 Uhr starten, während andere bereits um 6.30 Uhr am Schreibtisch sitzen, um schon am frühen Nachmittag ihren Feierabend genießen zu können.

 

Welche Vor- und Nachteile hat das Gleitzeitmodell?

Grob vereinfacht bedeutet Gleichzeit teilweise flexible Arbeitszeit: Zwar müssen Arbeitnehmer um die vom Arbeitgeber bestimmte Kernzeit herumplanen, doch können Sie den Rest ihrer Arbeitszeit – innerhalb des Gleitzeitrahmens – an ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche anpassen. In Aufgabenbereichen, in denen es für reibungslose Betriebsabläufe unerlässlich ist, dass Fach- und Führungskräfte zu festen Zeiten füreinander sowie für Kunden und Geschäftspartner erreichbar sind, eröffnet Gleitzeit daher einen Mittelweg zwischen festen Arbeitszeiten und flexibler Zeiteinteilung, der Arbeitnehmern mehr Freiheit in der Gestaltung ihres Arbeitsalltags bietet, gleichzeitig aber auch ein gewisses Maß an Verbindlichkeit und Planungssicherheit wahrt.

 

Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit?

 

Maximale Flexibilität: So funktioniert Vertrauensarbeitszeit

Der Unterschied zwischen Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit besteht darin, dass es bei letzterer keine vom Arbeitgeber vorgegebenen Kernarbeitszeiten gibt. Stattdessen können sich Arbeitnehmer in diesem Modell ihren Arbeitstag frei einteilen. Solange die im Arbeitsvertrag vereinbarte Stundenzahl erbracht wird, ist bei Vertrauensarbeitszeit eine nahezu beliebige Verteilung möglich, die sowohl von Tag zu Tag als auch von Woche zu Woche variieren kann.

 

Blindes Vertrauen ist dafür übrigens nicht erforderlich: Auch bei Vertrauensarbeitszeit kann durch ein Arbeitszeiterfassungssystem für alle Parteien transparent abgebildet werden, ob und wie die vereinbarte Wochenarbeitszeit erbracht wurde. Darüber hinaus ist selbst dieses flexible Arbeitszeitmodell nicht vollkommen frei von Rahmenbedingungen, die es bei der Verteilung der Stunden zu beachten gilt. Im Unterschied zur Gleitzeit, deren Rahmen auch der Arbeitgeber bestimmt, gibt im Fall der Vertrauensarbeitszeit aber vor allem das Arbeitsrecht die Richtlinien vor.

 

In Deutschland bedeutet das ganz konkret, dass Fach- und Führungskräfte pro Arbeitstag maximal zehn Stunden arbeiten dürfen. Außerdem sind Arbeitnehmer in Vertrauensarbeitszeit dazu verpflichtet, die gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten einzuhalten. Darüber hinaus kann es auch in der Vertrauensarbeitszeit sein, dass Arbeitnehmer ihre Stunden nur innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens verteilen können. Anders als in einem Gleitzeitrahmen ist ein Arbeitnehmer in Vertrauensarbeitszeit aber nicht dazu verpflichtet, bestimmte Anwesenheitszeiten wahrzunehmen: Reicht der Rahmen von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr, wäre in Vollzeit beispielsweise auch eine Vier-Tage-Woche denkbar – Montag bis einschließlich Mittwoch zehn Stunden pro Tag und dann ein langes Wochenende.

 

Welche Vor- und Nachteile hat Vertrauensarbeitszeit?

Während im Gleitzeitmodell die Erreichbarkeit der Arbeitnehmer innerhalb bestimmter Zeitfenster von besonderer Bedeutung ist, handelt es sich bei Vertrauensarbeitszeit um ein eher ergebnisorientiertes Konzept: Wichtig ist, dass alle Aufgaben termingerecht erledigt werden. Was das bedeutet und wie eine effiziente Verteilung der Arbeitszeit im konkreten Einzelfall aussieht, muss jedoch der Arbeitnehmer selbst bestimmen.

 

Aus diesem Grund eignet sich Vertrauensarbeitszeit im strengen Definitionssinn – also ohne Kernzeit – nur für Aufgabenbereiche, in denen keine festen Anwesenheitszeiten erforderlich sind. Darüber hinaus erfordert dieses Arbeitszeitmodell ein hohes Maß an Selbstmanagement. Das macht Vertrauensarbeitszeit zu einem Konzept, mit dem erfahrene Fach- und Führungskräfte, die es ohnehin gewohnt sind, ihren Arbeitsalltag selbst zu strukturieren und ihre Aufgaben in Eigenregie zu priorisieren, besonders gut zurechtkommen.

 

Seminare und individuelle Beratung zum Thema Arbeitsrecht

Sie wollen Ihren Arbeitsalltag flexibilisieren und sind auf der Suche nach einem Arbeitszeitmodell, das zu Ihren Aufgaben und Zielen passt? Oder denken Sie als Führungskraft darüber nach, Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit als Tools und Incentives in Ihre Personalentwicklungsstrategie einzubeziehen? Ganz gleich, aus welcher Perspektive Sie auf das Thema Arbeitszeit blicken: Die Experten von SEMINAR-INSTITUT liefern Ihnen praxisorientierte Impulse.

 

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