Präsenzseminar Arbeitszeugnisse

Welche rechtlichen Fallstricke drohen bei falschen Formulierungen?

Unzulässige Negativformulierungen können arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Fehlende Tätigkeitsbeschreibungen oder zu positive Bewertungen bei schlechter Leistung gelten als unwahr. Das Bundesarbeitsgericht fordert wohlwollende, aber wahrheitsgemäße Formulierungen. Versteckte Negativbewertungen wie "Er bemühte sich" können zu Klagen führen. Sie lernen, rechtliche Grenzen zu wahren und dennoch ehrliche Bewertungen auszudrücken.

Wie unterscheiden sich einfache und qualifizierte Arbeitszeugnisse?

Das einfache Arbeitszeugnis beschreibt nur Art und Dauer der Tätigkeit ohne Bewertung. Es umfasst typischerweise eine halbe Seite. Das qualifizierte Arbeitszeugnis enthält zusätzlich Bewertungen zu Leistung, Verhalten und Führungsstil. Gesetzlich haben Arbeitnehmer Anspruch auf ein qualifiziertes Zeugnis bei Vertragsende. In der Praxis fordern neue Arbeitgeber fast ausschließlich qualifizierte Zeugnisse, da diese echte Aussagekraft besitzen.

Wann müssen Arbeitszeugnisse ausgestellt werden?

Arbeitnehmer haben bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein Zeugnis. Während laufender Beschäftigung besteht der Anspruch nur bei berechtigtem Interesse, etwa bei internem Stellenwechsel oder Elternzeit. Die Ausstellung sollte zeitnah erfolgen, idealerweise innerhalb von zwei Wochen. Verjährung tritt nach drei Jahren ein, praktisch wird aber sofortige Ausstellung erwartet, da spätere Zeugnisse an Glaubwürdigkeit verlieren.